Das trifft schon ein wenig zu. Rote und grüne Ampeln sind eher Richtlinien. Bislang entdeckte Grundregeln: 1) Gucken, ob Ampel grün ist, 2) Gucken, ob die Einheimischen losgehen, 3) Gucken, ob nicht doch ein Auto aus irgendeiner Ecke heranprescht, 4) Während man über die Strasse geht, immer noch weiter gucken! Ich habe mir somit nach kürzester Zeit einen Tenniszuschauer-Blick angewöhnt: Leicht hektisches, ununterbrochenes Gucken nach links und rechts.
Allerdings kann man auch alte Männer auf dem Fahrrad beobachten, die komplett unbeeindruckt von den riesigen Automassen und dem Gehupe hinter ihnen seelenruhig durch den Verkehr steuern, sowie diverse Unerschrockene, die mit einem zehn-Zentimeter-Abstand (höchstens) zu den vorbeirasenden Stahlkarossen einfach über die Strasse gehen. Ausserdem ist es hier üblich, auf der Strasse zu laufen. Ich würde das in keiner anderen Grossstadt machen - vielleicht, weil ich deutsch sei, meinten meine Mitbewohner scherzhaft, denn in Paris laufe man auch auf der Strasse herum. In Shanghai bleibt einem aber sowieso nichts anderes übrig, da die Bürgersteige mit Autos, Fahrrädern und Rollern zugeparkt sind, sowie kleinen Buden und Ständen, die Essen verkaufen.
Das hier sieht eigentlich noch recht übersichtlich aus...
In der U-Bahn steigen die Leute gleichzeitig ein und aus. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die Türen sich irgendwann unter lauten Alarmsignalen schliessen, egal ob noch Leute ein- oder aussteigen wollen. Daher muss man sich wohl oder übel raus- bzw. reindrängeln, will man an sein Ziel gelangen. Generell bleibt aber genügend Zeit, nur in der Rush Hour wird es eng, und alles strömt in alle Richtungen in panischer Hast.
Taxi fahren ist eine gute und hier noch vergleichsweise billige Alternative, allerdings sollte man dazu die Sprache, vor allem Aussprache, gut beherrschen! Demnach habe ich mich bisher nur in Begleitung in ein Taxi gewagt... Das Abenteuer Busfahrt steht bei mir auch noch aus, es lebe die urbane Odyssee!
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