Samstag, 28. April 2007

Chinesisches Essen

Da ich die Sprache nicht beherrsche, bin ich mir manchmal nicht sicher, was ich da so esse. Es sei denn, es ist eindeutig identifizierbar, wie zum Beispiel Ananas- oder Melonenstückchen vom Strassenstand. Ein typischer Dialog aus dem Hostel: "Hier, hab ich in der Bäckerei gekauft. Willst du auch was?" - "Was ist denn das?"- "Weiss ich auch nicht."


Entdeckungen im Supermarkt (siehe links):

Sieht aus wie Autoreifen, ist aber Alge! Inklusive Instantmischung kann man ein lecker Süppchen zaubern...
Allerdings erkenne ich nicht alles so einfach. Ich habe mir auch schon Joghurt in den Kaffee geschüttet, da die Verpackung genauso wie ein Milchkarton aussah!

In den meisten Restaurants ist glücklicherweise eine englische Speisekarte erhältlich, oder, wie bei der Arbeit, können einem englischsprechende Chinesen erklären, was man bekommt. Das chinesische Essen ist sehr billig, schon ab 5 Yuan (Rmb), etwa 50 Cent, bekommt man eine leckere Nudelsuppe. Die Lokale, die ein wenig schmierig und nicht gerade einladend aussehen, haben oft das beste Essen. Die meisten Gerichte waren sehr lecker, wie geräucherter Aal in Honigsosse mit Reis oder Nudeln mit Gurke, Tofu und scharfen Erdnüssen. Pech hatte ich mal mit kleinen gefüllten, fritierten Nudelteigbällchen, das war nicht so mein Geschmack, und heute hatte ich so Hühnchenteile mit Knochen drin. Soll wohl so, aber nichts für die paranoide Carla, die schon die Splitter in der Kehle vor Augen hat!

Apropos Paranoia: Aufgrund zahlreicher Impfungen habe ich mich oft gefragt, ob ich China nicht doch besser im Restaurant um die Ecke kennen lernen soll... Und natürlich habe ich mir wieder alles Mögliche bis ins letzte Detail in schillernden Farben ausgemalt. Doch bis dato haben mich noch keine Krankheit, Fieber, Erkältung oder die vielbeschworenen Magen-Darm-Beschwerden ereilt (klopf auf Holz), obwohl ich überall rumlaufe und viel neues Essen probiert habe. Neugier und Paranoia sind die zwei extremen Pole, zwischen denen ich immer schwebe, und die Neugier trägt eindeutig den Sieg davon.

Klebriger Reis klebt übrigens besser auf Carlas Hose und Pulli als auf Carlas Essstäbchen. Ich stelle mich leider immer noch sehr ungeschickt beim Essen mit Stäbchen an, aber ich gebe nicht auf! Vor allem Nudeln sind noch sehr schwer für mich, ich hänge mit gebeugtem Kopf direkt über der Schüssel und muss alles schnell reinschlürfen, bevor es wieder von meinen Stäbchen fällt! Zum Glück ist es hier in China total normal und gehört sogar zum guten Ton, beim Essen zu schmatzen und zu schlürfen. Mich stört's nicht, ich bin echt froh, dass ich hier nicht weiter auffalle!

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